Schon der Name dieses Schäferhundes sagt, dass seine Heimat auf den nordöstlich von
Schottland gelegenen Shetland-Inseln liegt. Über Jahre wurde dort eine kleine, der rauhen Witterung widerstehende Rasse gezüchtet, um die ebenfalls kleinen Shetland Schafe zu
hüten. Die Hunde hatten die Schafe von den "toons" (kleine Häuser) fernzuhalten, deshalb nannte man sie früher auch "Toony-dogs".
Oft wurden sie einige Tage allein mit einer Schafherde auf eine unbewohnte Insel gebracht, wo die Schafe das spärliche Gras und Moos an den Klippen weideten. Der Hund musste
manchmal über die Rücken der Zwergschafe springen, um sie von den Klippen zurückzutreiben und vor dem Absturz zu bewahren. Deshalb musste er klein und leicht
sein. Auch für sein Futter hatte der Hund während dieser Zeit selber zu sorgen, und er war wohl auch auf seinem Hof nicht verwöhnt, denn er musste ja das karge Leben der Bewohner auf den Shetland-Inseln teilen.
Der Ursprung der Rasse liegt im Dunkeln. Sicher waren verschiedene Hunde daran beteiligt, in erster Linie der Border- oder Arbeitscollie, der von Schottland herüberkam.
Erst ungefähr um 1910 wurden die Engländer auf die kleinen, arbeitsfreudigen und liebenswürdigen Shetland-Hunde aufmerksam, holten sie nach Großbritannien und
begannen da eine gezielte Zucht auf einen einheitlichen Typ. In den letzten Jahren hat sich das Leben auf den Shetland-Inseln sehr verändert, es regiert das Ölgeschäft. Die
Einwohner leben besser und halten sich jetzt auch große Schafe, die meistens von Border Collies gehütet werden. So ist der Sheltie , wie wir ihn kurz nennen, mehrheitlich ein Familienhund geworden und
gewinnt immer mehr Freunde. Der Sheltie ist klein, aber doch bei weitem kein Zwerghund. Seine Widerristhöhe ist 35 bis 40 cm. Er braucht viel Bewegung, denn er war ursprünglich gewohnt, den ganzen Tag zu
arbeiten. Er besitzt ein wunderschönes, volles Haarkleid, das harte Deckhaar ist gerade und lässt bei Regenwetter das Wasser gut abfließen, ohne die darunter liegende Wolle zu
benetzen. Deshalb sollte der Sheltie nach Möglichkeit nicht zu oft gebadet werden. Das Shampoo würde das natürliche Fett der Haare auflösen.
Lange Spaziergänge im Regen geben ihm ein schönes Fell. Zur Pflege sollte das Haarkleid hier und da gebürstet werden, nicht täglich, außer wenn der Hund im Haarwechsel ist.
Einzig das feine Fell hinter den Ohren benötigt etwas mehr Pflege. Seine Bewegung ist voller Harmonie: ohne ersichtliche Anstrengung kommt er schnell voran. Auch sein
Sprungvermögen ist im Verhältnis zur Größe überaus entwickelt. Das Auffallendste am Sheltie ist sein Gesichtsausdruck: lieb, aufmerksam, immer fragend, ob er etwas für uns tun kann.
Im Futter ist er genügsam, richtig ist aber eine abwechslungsreiche Ernährung. Die verbreiteste Farbe des Haarkleides ist goldsable; das ist goldbraun mit allen
Schattierungen, mit weißen Abzeichen an Brust und Pfoten und gelegentlich einer Halskrause. Sehr attraktiv sind die Tricolours, tiefschwarz mit braunen und weißen
Abzeichen; apart und sehr rar sind die Bluemerles: blaugrau mit kleinen, schwarzen Tupfen und ebenfalls braunen und weißen Abzeichen (die sogar blaue Augen haben dürfen). Tricolour Sheltiehündin Excellent Choice Wild Thing “MO” Die kennzeichnenden und liebenswerten Qualitäten des Shelties sind sein Charakter und
seine Persönlichkeit. Er ist ein fröhlicher kleiner Schelm, immer zu Spiel und Spaß aufgelegt. Er besitzt Charme und Intelligenz. Bedingt durch seine Vergangenheit als
“Toonie Dog”, d.h. als Gebrauchs-, Hüte- und Familienhund, eignet er sich heute noch für die unterschiedlichsten Lebensstile und Gegebenheiten.
Der Sheltie begreift rasch, lernt im Handumdrehen auch die ausgefallensten Tricks und vergißt nie. Dies macht ihn zu einer der ausbildungsfähigsten und arbeitswilligsten Rasse.
Shelties sind deshalb vor allem in den angelsächsischen Ländern und in den Vereinigten Staaten, wo Hunde wettbewerbsmäßig für Gehorsamsprüfungen ausgebildet werden, sehr beliebt.
Da der Sheltie immer bemüht ist, seinem Herrn in allem zu genügen, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen, und glücklich ist, wenn er seine Sache gut gemacht hat und
gelobt wird, ist seine Erziehung auch für den Anfänger leicht. Meist genügt schon ein strafendes Wort in entsprechendem Tonfall oder der erhobene Zeigefinger, um ihn zu
korrigieren oder von Unerwünschtem abzuhalten. Seine Öhrchen richten sich erst wieder auf, wenn man ihm verziehen hat. Harte und strenge Erziehung ist nicht notwendig; im
Gegenteil, der Sheltie reagiert negativ auf militärische Behandlung. Das heißt jedoch nicht, daß er ein zerbrechlicher Schoßhund ist.
Der Sheltie mit korrektem Wesen ist ein ruhiger, kleiner Arbeitshund, der das tägliche Leben ohne Probleme freudig mit uns teilt. Manchmal ist seine Fähigkeit zu verstehen und
zu reagieren geradezu erstaunlich. Er ist ausgelassen und fröhlich, wenn sie gute Laune haben, zurückhaltend, wenn sie beschäftigt sind und besorgt und traurig, falls es Ihnen
schlecht geht. Zwei Worte drücken die Beziehung zu seinem Herrn aus: Einfühlsamkeit und Verständnis. Ein Sheltie versteht es, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Einige entwickeln sogar
besondere Eigenarten: Sie können lächeln, kreuzen die Vorderläufe, wenn sie sich hinlegen oder waschen sich das Gesicht wie eine Katze.
Der Sheltie läßt sich gern von der ganzen Familie verwöhnen und ist allen freundlich zugetan, doch seine wahre Liebe gilt meistens nur einer bestimmten Person. Der Sheltie
kann zu einem typischen Einmannhund werden. Er läßt seinen Besitzer keine Sekunde aus den Augen. Nur selten ist er mehr als einen halben Meter entfernt, immer sprungbereit, damit auch nichts seiner Aufmerksamkeit entgeht. Fremden gegenüber ist er in der Regel mißtrauisch und abgeneigt. Er verschwendet sine Zuneigung nicht an Personen, die er nicht kennt. Freundschaft schließt er von sich aus
(und sie ist dann unzerbrechlich), einschmeicheln kann man sich bei ihm nicht. Die natürliche Reserviertheit Fremden gegenüber sollte nicht in Ängstlichkeit ausarten, und
umgekehrt besitzt auch ein aufdringlicher Sheltie nicht die im Standard geforderten Charaktereigenschaften. Wer Wachsamkeit schätzt, aber auf einen wehrhaften Hund keinen Wert legt, hat mit dem
Sheltie eine gute Wahl getroffen. Er schlägt Alarm, und es fehlt ihm auch nicht an Mut zuzubeißen, wenn es eine Situation erfordert, doch leuchtet ein, daß er wegen seiner
Größe gegen Menschen machtlos ist. Seine angeborene Wachsamkeit kann allerdings rasch in unötiges Kläffen umschlagen. Wer sich daran stört, sollte von klein auf die
Erziehung darauf ausrichten und ihm diese Unart (ein Erbe aus der Zeit, in der er das hungrige Vieh von den Anpflanzungen der Farmen fernhalten mußte) energisch verbieten.
Jagen, Wildern und Streunen sind dem Sheltie fremd (keine Ausnahme von der Regel!), dafür kann das Stöckchenwerfen zu einer wahren Leidenschaft werden. Lange Spaziergänge, Fahrradtouren,
das Herumtoben mit Kindern (wenn er sie von klein auf gewohnt ist), Beschäftigung und Spiele aller Art, Breitensport. Agility, Tunierhundesport u.a. sind noch seine große Leidenschaft
Blue merle Sheltiehündin “CH. Blue Hopes and Dreams of Silver-Shadow” |