Hier ein paar kleine Tipps von uns für den Anfang: Hundeerziehung heißt für uns, erwünschtes Verhalten des Hundes zu stärken und nicht zu warten bis unerwünschtes Verhalten gezeigt wird, um dann zu bestrafen. Gerade bei einem Sheltie kann sich harte und zu strenge Erziehung negativ auswirken. Wir arbeiten mit positiver Verstärkung und wichtig ist Konsequenz. Das heißt Konsequenz im täglichen Umgang mit dem Hund. Die zuverlässige Ausführung dessen, was wir dem Hund durch tägliche Wiederholungen im täglichen Umgang beibringen. Ein konsequenter Mensch ist für den Hund einschätzbar - eben ein Alpha! Schwierig wird es für ihn, wenn manchmal etwas erlaubt ist und dann wieder verboten wird, je nach Ihrer Stimmungslage. Stubenreinheit Das Erste was Sie Ihrem Hund beibringen müssen, ist Stubenreinheit. Wir haben dazu eine Transportbox verwendet. Ist der Welpe müde kommt er in die Box zum Schlafen. Sobald der Welpe wach wird “muss” er dringend und wird sich jammernd melden. Nun müssen Sie ihn sofort an den gewählten Ort tragen, damit er sein Geschäft erledigen kann. Wenn es klappt loben sie ihn. In die Box kommt der Hund auch nachts in unserem Schlafzimmer, so ist der Welpe nachts im allgemeinen sofort trocken. Tagsüber setzen wir die Box in unserem Schlafzimmer zum schlafen gehen ein. Wenn er müde ist, kommt er in die Box. So brauchen wir nur in der Zeit wenn er wach ist aufpassen und die Anzeichen richtig deuten wenn er raus muss. Je besser Sie den Welpen beobachten und reagieren, desto schneller haben Sie Erfolg!!!! Wenn Sie einen Garten besitzen, ist die Stubenreinheit natürlich ein sehr großer Vorteil. Bringen Sie den Welpen an die bestimmte Stelle und wenn er sein Geschäft verrichtet hat, loben Sie ihn ganz überschwänglich. Beharrlichkeit und Konsequenz sind die Mittel der Wahl. Wir haben unsere Hunde immer im Rhythmus von ca. 2 Std. schlafen gelegt. Also 2 Stunden waren sie wach und dann kamen sie für ca. 2 Std. in die Box zum Schlafen. In einem separaten Raum schlafen die Hunde viel ruhiger und tiefer. Im Wohnzimmer dagegen werden sie ständig durch die anderen Hunde wach und alleine schon der Gedanke das sie was verpassen könnten, hindert sie daran in aller Ruhe zu schlafen. Viele Welpen bekommen nicht genug Schlaf und machen einen hektischen, nervösen und hyperaktiven Eindruck. Würdet Ihr ein kleines Baby schon den ganzen Tag wach halten? Und ein Welpe ist ja nichts anderes wie ein kleines Hundebaby. Lady haben wir noch im Alter von 5 Monaten mittags einmal schlafen gelegt. Ab ca. 6 – 7 Monate haben wir dann langsam damit aufgehört. Als Lob benutzen wir die Stimme und das Wort “Fein”. Für uns ist es so eine Art Zwischenverstärker wie der Clicker. Wir sprechen es ganz begeistert und voller Freude aus. Unsere Hunde wissen schon sofort, wenn dieses “Fein” kommt, nun kommt gleich auch ein Leckerchen und sitzen alle begeistert und voller Erwartung vor uns. :-) Das Gute an diesem "Fein" ist z.B. bei Platz auf Entfernung. Man kann sofort wenn der Hund liegt, durch die Stimme belohnen.
Komm Das zweite was der Welpe lernen muss ist der Befehl “Komm”. Er soll jederzeit auf Zuruf zu Ihnen kommen. Bei einem 8 Wochen alten Welpen ist der Folgetrieb noch ausgeprägt und er wird immer hinter Ihnen herlaufen. Wir sind die erste Zeit als wir Fame oder Lady als Welpe zu uns geholt haben, alleine mit ihnen spazieren gegangen. Erstens damit sie eine bessere Bindung zu uns aufbauen und nicht zu unseren anderen Hunden. Dann haben wir täglich den Befehl “komm” alleine mit ihnen trainiert. Wir haben häufige Richtungswechsel in den Spaziergang eingebaut. Ein 8 Wochen alter Welpe folgt Ihnen sofort wenn sie in eine andere Richtung laufen. Sobald er hinter Ihnen her läuft, rufen Sie “Komm” und ist er bei Ihnen loben Sie ihn, knuddeln ihn kurz und geben ihm ein Leckerchen. Mit dem Kommando “Lauf” lassen sie ihn wieder laufen. Wichtig ist, der Welpe muss immer ganz nah zu Ihnen kommen. Viele Welpen kommen zwar auf Zuruf, aber rennen dann entweder an Frauchen/Herrchen vorbei und denken gar nicht daran, so nahe zu kommen das man sie anfassen kann. Machen Sie auch nicht den Fehler den Hund nur zum Anleinen zu rufen, das verknüpft der Hund auch ganz schnell damit, das zu nahes Herankommen bedeutet, dass er wieder an die Leine muss und es vorbei ist mit seiner Freiheit. Der Hund soll lernen, dass das Wort “komm” etwas positives ist und das es sich immer lohnt zu kommen. Eine weitere Übung für den Spaziergang ist das Versteckspiel, sobald der Welpe nicht auf einen achtet verstecken Sie sich hinter einem Baum, Holzstoß oder Busch. So lernt er das es für ihn unangenehm ist wenn er nicht nach Ihnen schaut. Das hat den Erfolg das der Hund lernt immer auf Sie zu achten, meistens kommt man nach 2-3 Tagen gar nicht mehr dazu sich zu verstecken, weil der Hund einen nicht mehr aus den Augen lässt. :-) Spielen Richtiges Spielen fördert die Bindung. Ein Hund der die Erfahrung des richtigen Spielen mit Ihnen macht, wird eine wesentlich stärkere Fixierung auf sein Herrchen/Frauchen haben. Regelmäßiges Spielen erhöht die Chancen beträchtlich, dass der Hund Ihnen zuliebe seine Spielkameraden links liegen lässt, wenn er gerufen wird. Was wir mit "Richtig spielen" meinen ist keineswegs nur mal das Bällchen zu werfen und der Hund holt es, sondern richtig tolle Zerrspiele, wobei sie ein Tau oder ähnliches über den Boden ziehen, das Tau wehrt sich, es stellt sich tot.....usw. Sie verstecken es hinter den Beinen, zwischen den Beinen, holen es wieder hervor..... Wichtig ist, das immer Sie das Spiel beginnen und auch beenden. Nicht dann beenden wenn der Hund sowieso die Lust am Spiel verloren hat, sondern dann wenn der Hund noch ganz heiß darauf ist. Keinesfalls sollte das Spiel zu einem Dominanzkampf ausarten. Sie sollten immer die Kontrolle behalten. Warten Das Warten ist eine der wichtigsten Übungen, wenn man bedenkt, wie oft der Hund in seinem Leben zu warten hat. Zusätzlich klärt es auf einfache Weise die Rangordnung zwischen Ihnen und dem Hund. Bereits der Welpe sollte “warten” lernen bevor er angeleint wird, bevor er zur Tür hinein- oder hinaus geht, bevor er ins Auto oder aus dem Auto darf, bevor er mit seinen Artgenossen spielen darf, bevor er sein Futter fressen darf. Mit dem Futter fangen wir schon mit 8 Wochen an, sobald wir den Welpen nach Hause geholt haben. Wir stellen das Futter auf den Boden und unsere Hunde müssen vor dem Napf “Steh” machen und dürfen erst nach dem Lob “Fein” zu ihrem Napf. Das hat auch den Vorteil, sie lernen so das stehen für später auf der Ausstellung. Ansonsten springen oft die Hunde im Ring an einem hoch, wenn man ein Leckerchen in der Hand hat. Oder sie bleiben nicht stehen und laufen ständig in Richtung des Leckerchens. Was noch zum Tagesablauf gehört sind die Spaziergänge, die Hunde müssen warten bis sie aus der Haustür gehen dürfen und dann oben an der Treppe bis wir als erstes die Treppe hinunter gehen. Dadurch das wir auf dem Land wohnen, leinen wir oftmals die Hunde für die paar Meter ins Feld nicht an. Lucky hat da auch oftmals in seiner Begeisterung einen Frühstart und flitzt die Treppe auf die Straße hinunter. Wir bleiben oben stehen und rufen ihn dann sofort wieder zurück und er muss dann warten bis wir losgehen. Dann haben alle Hunde neben uns herzulaufen bis wir ins Feld kommen. Sie müssen nicht konsequent “Fuß” laufen, aber neben einem bleiben. Erst wenn wir auf dem Feldweg sind, dürfen sie mit dem Kommando “lauf” losflitzen. :-)
Wenn wir mit dem Auto zum Gassi gehen irgendwohin fahren, achten wir auch darauf, dass wenn man die Autotür öffnet, die Hunde nicht einfach vor Begeisterung rausspringen, so was kann unter Umständen sogar richtig gefährlich sein. Sie haben dort zu warten, bis sie den Befehl bekommen, dass sie nun rausspringen dürfen. WICHTIG: Ganz wichtig ist bei all den Übungen oben darf bei einem Welpen die Umweltsozialisierung in den ersten Lebensmonaten nicht vergessen werden!! Alles, was der Welpe in diesem Alter kennen lernt ist für ihn normal und ungefährlich! Verpassen Sie diese wichtige Phase und ziehen Ihren Welpen z.B. ausschließlich in einer ruhigen Wohngegend, Wald und Flur groß, kann es sein das er als erwachsener Hund große Angst vor Autos und Lärm hat. Also zeigen Sie Ihrem Hund soviel wie möglich in diesem Alter, z.B.  Autos, fremde Menschen, Jogger, Radfahrer, Hundebegegnungen, Tiere (Pferde, Kühe, Schafe, Katzen usw.), Verkehr, Bahnhof, Luftballons platzen lassen, dickes Buch fallen lassen, Staubsauger, Jahrmarkt, Einkaufszentrum, verschiedene Böden, Brücken, usw.      Bei aller Notwendigkeit sollte Ihr Welpe bei der Umweltsozialisierung nicht überfordert werden. Kurze Gewöhnungszeiten von etwa 10 - 15min sind ausreichend. Keinesfalls mehrere Situationen hintereinander üben. Vermitteln Sie Ihrem Hund nicht, dass etwas ungewöhnliches passiert, sondern versuchen Sie ruhig und gelassen zu erscheinen. Reagiert Ihr Hund ängstlich, auf keinen Fall beruhigend auf ihn einreden oder ihn streicheln!! Sie erreichen sonst damit genau das Gegenteil. Der Hund fühlt sich sonst in seinen Ängsten bestärkt und verstärkt dieses Verhalten möglicherweise. So schwer es ist versuchen Sie große Gelassenheit auszustrahlen. Vermitteln Sie Ihrem Hund als Rudelführer das Gefühl: Es ist alles in Ordnung!! Bleiben Sie so lange stehen bis Ihr Hund sich entspannt und evt. neugierig wird. Sehr wichtig ist eine gute Welpengruppe mit gleichaltrigen Hunden mit denen ihr Welpe spielen kann. Gut wäre es wenn im Anschluss an die Welpengruppe noch weitere Kurse angeboten werden, wie Junghundegruppe usw. Vielleicht haben Sie auch Spaß später Agility oder Obedience mit Ihrem Hund zu machen. :-) Mit Lucky und Lady machen wir Agility und die Hunde sind mit Begeisterung dabei. Bindung und Vertrauen zwischen Mensch und Hund werden gefestigt und man merkt die positiven Folgen auch im Alltag. Für weitere Fragen zum Thema Erziehung kann ich das Buch Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde sehr empfehlen. Das Buch ist einfach spitze, alle Übungen sind ausführlich beschrieben und dann in einer Tabelle nochmals stichworthaltig wieder gegeben.